Nicht mess- aber deutlich spürbar

Unser Engagement und unsere Intention für eine andere Welt ist oft nicht messbar und doch deutlich spürbar. Dies erschwert die Kommunikation darüber und erfordert noch mehr Selbstvertrauen in unser Wirken. Mich interessieren mittlerweile genau solche, langsamere Prozesse für die noch kein Messgerät erfunden wurde und unsere innersten Werte, Menschlichkeit, Herzens-Intelligenz und Intuition die Richtungen angeben. Das Catalyst Lab hat mich in dieser Demut und Geduld bestärkt, um das Grössere, Verbindende schätzen zu lernen, systemische und strukturelle Verbindungen zu sehen. Was daraus wuchs, war unerwartet und sehr schön: Ein Stückchen Urvertrauen an unsere gemeinsame Zukunft wieder empfinden. 

Vielleicht unterschätzen wir unsere enorme Kraft und Macht, wenn wir als Individuum und sogar als Kollektiv ins Handeln kommen. So frage ich mich, wie wir in dieser Umbruchzeit auf diversen Ebenen möglichst viel Friede anstreben und die dafür nötige psychische und befähigende Begleitung entwickeln. Solche Unterstützungsangebote sehe ich als kritisch und essenziell. Ich erlebe mich als Teil einer kollektiv traumatisierten und ohnmächtigen Gesellschaft. Da beschäftigen mich folgende offenen Fragen: Welche Unterstützung brauchen wir als Individuum und als kollektive Gesellschaft um den anstehenden Wandel konstruktiv mitzugestalten? Welche Werkzeuge brauchen wir hierfür und wie bekommen und schaffen wir uns allen Zugang? 

Mit meinem Zauberstab schenke ich uns allen zugängliche, kostenlose und enttabuisierte Unterstützung für unseren inneren und äusseren Klimawandel. Der innere Klimawandel hängt mit dem äusseren zusammen. Unsere inneren Qualitäten und Gefühle spiegeln sich in unserem Tun und Wirken. Heute möchte ich wirken statt tun, denn das Tun fühlt sich anstrengend an und kommt aus einem tiefen Schmerz. Das Wirken hingegen passiert von selbst, weil ich aus einer Entspanntheit und Freude wirke. Dies steckt an. Auch mich begleitet eine Therapeutin und ein Coach. Persönliche Heilung dient nicht nur mir, sondern dem Kollektiv. Radikale Selbstsorge und Selbstliebe empfinde ich als sehr solidarisch. Collaboratio Helvetica, die den systemischen Wandel in der Schweiz mit Sorgfalt vorantreibt, unterstützt uns dabei und bewirkt Vieles was nicht messbar und doch spürbar ist. 

Das Catalyst Lab ist für mich ein Ort, in dem wir das Menschsein und die Menschlichkeit üben und zulassen können, uns in dem zu zeigen, wo es unangenehm wird und daraus den inneren und nebenbei den äusseren Wandel mitgestalten. Vielen Dank für das grosse Geschenk!


Blogpost von Tilla Künzli, Catalyst 20/21
Tilla Künzli was born in Switzerland and grew up partly in Basel and partly on the west coast of the USA. She is an innovative environmental activist, initiator, project and event manager and team coordinator of various associations, initiatives and community projects in Switzerland and specifically in the Basel region. Through her mindful and courageous work, she has provided important impulses for the region for more than 10 years and has helped to create spaces for education and action for young people and adults.

Previous
Previous

Das 5R-Framework - Eine Systembetrachtung

Next
Next

Hinein ins kalte Wasser